Erinnerung an Sophie Scholl
Der Februar läßt uns wieder erinnern und an sehr ruhmvolle Tage in München denken. Und vor allem aber auch an recht unrühmliche. Vor allem aber an den Februar 1943, wo das Ende des Horrorregimes der Nazis bereits in Sichtweite gerückt war. Erinnerung an Sophie Scholl.
Es war in München, wo es damals ein Lebenszeichen des Widerstandes gab.
Dies war der ruhmvolle Teil. Am 18. Februar 1943 hatten Sophie Scholl und ihr Bruder Hans in der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität nichts Schlimmes angestellt. Sie hatten eine Flugblattaktion gestartet. Den Kommilitonen sollten die Augen geöffnet werden. Z.B. über den längst verlorenen Krieg. Stalingrad war gerade verloren. Die Landung der Alliierten in Süditalien stand kurz bevor. Die Flugblattaktion an der LMU war damals ein echtes Lebenszeichen des Widerstands gegen die Nazis.
Erinnerung an Sophie Scholl und an die Weiße Rose.
Weniger erfreulich die weiteren Erinnerungsstätten in München. An das Wittelsbacher Palais in der Brienner Straße mit der ehemaligen Gestapo-Zentrale. Die Geschwister Scholl wurden hier vier Tage lang verhört. Das brutale Verhör diente nur dem einen Ziel, möglichst viele Mittäter zu erfahren. Ein paar Meter weiter war die nächste Stätte des Horrors.
Der Münchner Justizpalast war der Ort eines der gräßlichsten Auftritte des Nazirichters Freisler.
Dieser Mörder in Richterrobe war extra von Berlin nach München gekommen. Die Geschwister Scholl sowie ihr Studienkollege Probst wurden nur 4 Tage nach ihrer Flugblattaktion verurteilt. In einem Verfahren, das rein gar nichts mehr mit Rechtsstaat zu tun hatte.
Alle drei wurden sofort und ohne jeden Umstand zum Tode verurteilt.
Hochverrat sollen sie begangen haben. Feindbegünstigung, Wehrkraftzersetzung. Ohne jedes Federlesen wurde das Urteil sofort vollstreckt. Unter der Aufsicht der sog. „Vollstreckungsabteilung“ des Landgerichts München. Walter Roemer war als ihr Leiter eine der vielen traurigen Juristengestalten in München und Deutschland zu dieser Zeit.
Stadelheim war damals schon lange die Hinrichtungsstätte der Nazis in München. Sophie Scholl, ihr Bruder und Christoph Probst wurden hier am 22.02.1943 um 17.00 Uhr mit der Guillotine geköpft.
Hier hatten die Nazis ihren eigenen Scharfrichter Johann Reichhart. Über 3.000 Menschen soll er während seines Berufslebens guillotiniert und gehängt haben. In Bayern und auch außerhalb. Ab Mai 1945 richtete er dann in der JVA Landsberg am Lech mit dem Galgen die Nazis hin, die von den US-Militärgerichten zum Tode verurteilt worden waren. Die schreckliche Geschichte der Hinrichtungsstätte in Stadelheim endete damit.