Die ganze Unternehmung war bestens organisiert. Die vier Ungarn hatten die Reise nach Bayern von langer Hand vorbereitet und geplant.
Die arbeitsteilige Vorgehensweise deutet auf hohe Professionalität und gute Ortskenntnisse hin.
Während einer die Planung erledigte und die Örtlichkeiten auskundschaftete organisierte ein anderer ein Auto und der Dritte das Werkzeug. Nach der Einreise ging es dann in dieser professionellen Weise weiter. Der Planer blieb im Hintergrund, die anderen Drei erledigten die Einbrüche vor Ort. Nach der Ankunft an den vorher ausgekundschafteten Tatorten ging es genauso arbeitsteilig weiter.
Der am seriösesten Aussehende lief im Anzug in die Wohnanlagen und tat so, als suche er einen Arzt im Haus.
Er klingelte an den Wohnungstüren, die aufgebrochen werden sollten. War die Luft rein verständigte er übers Handy seine beiden Kumpels. Die kamen dann mit dem Werkzeug und knackten die Türen. Sobald die Wohnungen offen waren verschwand der Seriöse (Verteidiger RA Florian Schneider) im Anzug. Er nahm das gesamte Tatwerzeug mit nach Draußen. Im Fall des Falles sollte sich kein Werkzeug am Tatort finden lassen. Die weitere Aufgabe des Anzugträgers bestand dann darin, draußen vor dem Haus zu warten und Schmiere zu stehen. War Gefahr im Verzug warnte er seine Freude übers Handy.
Die Durchsuchung der Wohnungen selbst lief dann blitzartig schnell ab.
Die Wohnungen wurden komplett auf den Kopf gestellt. Alles Brauchbare und halbwegs Wertvolle verschwand in den Taschen. Die Täter verschwanden dann so schnell, wie sie gekommen waren. In den Wohnungen herrschte nach ihrem Verschwinden das komplette Chaos.
Nach vielen Einbrüchen in Augsburg und München wurden sie im Juli 2015 durch Zufall in München festgenommen.
In der Verhandlung ihrer Taten vor dem Landgericht München I wurden drei der Vier vor einem halben Jahr bereits zu längeren Haftstrafen verurteilt. Der Vierte, der Planer, hatte sich rechtzeitig abgesetzt und ist verschwunden. In München konnten die Strafverfolger also nur dreien der Vier zwei Taten in einem Mietshaus in der Münchner Friedenheimer Straße nachweisen. Nun folgte die Hauptverhandlung der weiteren Taten in Augsburg und dem Augsburger Umland vor dem Landgericht Augsburg. Die Staatsanwaltschaft Augsburg hatte 17 weitere Taten angeklagt.
Bandeneinbrüche werden schwer bestraft
Tatsächlich nachgewiesen werden konnten den Männern schlußendlich 13 der angeklagten 17 Taten. Insoweit waren die Drei geständig und gaben alles zu. Diese Geständnisse bewahrten sie vor noch längeren Haftstrafen. Die Staatsanwaltschaft Augsburg hatte zunächst zumindest 7 Jahre für Jeden von ihnen erreichen wollen. Für den Haupttäter noch deutlich mehr. Am Ende wurden gegen die Drei Haftstrafen von 4 Jahren und 6 Monaten, 5 Jahre und 6 Jahre verhängt.
Lange Haftstrafen für Einbrecherbande ist in Bayern die Regel
Die Drei, die die Polizei fangen konnte, sitzen bereits seit vorletztem Jahr im Juli in Haft. Die Männer werden den Großteil ihrer Haftstrafen absitzen müssen und können dann nach Ungarn abgeschoben werden.